Burnout Paradise Remastered im Test

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Es war eine große Freude für mich zu hören, dass eine meiner Lieblingsreihen wiederbelebt werden sollte. Nun steht seit letztem Freitag Burnout Paradise Remastered in den Startlöchern und nun ebenfalls auf meiner Konsole. Doch wer weiß? Kann das Spiel auch noch nach einem Jahrzehnt überzeugen?

Burnout-Paradise-Remastered-01Ich habe versucht das herauszufinden und bin natürlich gleich wieder ziemlich versumpft. Burnout 3 – Takedown war damals mein erneuter Einstieg im Konsolensektor. Zu dem Zeitpunkt war ich PC-only Spieler und dachte eigentlich, dass sich das nicht mehr ändern würde. Zumindest, bis ich dann eben Burnout 3 sah. Nach weiteren Teilen auf Heimkonsole und PSP erschien mit Burnout Paradise der bisherige Schlusspunkt der Reihe, von einem kleinen Kinect-Game mal abgesehen. Das war auch ein Spiel für mich, dem ich dank der offenen Welt und umfangreichem Multiplayermodus hunderte Stunden schenkte und sobald ich die remasterte Version eingelegt hatte und die ersten Akkorde des Guns ‚n’ Roses Songs „Paradise City“ lief war es auch sofort um mich geschehen. Ich fühlte mich sofort zehn Jahre jünger! Bei der neuen Fassung von Burnout Paradise handelt es sich um die Neuauflage des Originalspiels inklusive aller erschienenen DLCs. Nur die damals angebotenen Time Saver sind nicht dabei, aber die braucht ja auch kein Mensch.

Wer die Burnout Reihe kennt, der kennt den Spielablauf. Es ist im Grunde ein klassisches Rennspiel, nur mit dem Unterschied, dass ihr belohnt werdet, wenn ihr Gegner abdrängt und sie crashen lasst. Diese werden als Takedowns bezeichnet und machen auch einen Großteil des Spielspaßes aus. Dabei war es in Paradise ein Novum, dass man völlig frei eine komplette Stadt befahren durfte. An Kreuzungen, an denen sich eine Ampel befindet, findet ihr eine Veranstaltung vor und von davon gibt es vier verschiedene. Neben einem klassischen Rennen gegen sieben CPU Gegner gibt es Road Rage, Marked Man und Stuntrennen. In den Road Rages müssen innerhalb eines Zeitlimits eine gewisse Anzahl von Takedowns erzielt werden, um das Wettrennen erfolgreich abzuschließen. Bei den Marked Man Events muss ein bestimmter Zielort erreicht werden. Wie lange ihr dabei braucht, ist nebensächlich, allerdings werdet ihr von mehreren Fahrzeugen verfolgt, die euch daran hindern wollen und dabei durchaus aggressiv zu Werke gehen. Diese Rennen sind dahingehend spannend, da ihr in jedem Moment einen heftigen Stoß von hinten oder der Seite bekommen könnt, der zu einem Crash führt. Je nachdem welches Auto ihr fährt, könnt ihr euch nur zwei oder drei Unfälle erlauben, bevor das Rennen zu Ende ist.

Burnout-Paradise-Remastered-02Als letztes gibt es noch die Stuntrennen, bei denen der Name Programm ist. Hier müsst ihr möglichst viele Punkte einfahren, um das angestrebte Limit zu erreichen. Dieses wird vom Spiel vorgegeben und wie ihr das erreicht, bleibt euch überlassen. Hier könnt ihr euch die zahlreichen Objekte zu Nutze machen, die in der gesamten Stadt verteilt sind. So gibt es etliche Werbetafeln und Supersprünge zu finden, die teilweise in den verwinkelten Straßen ganz gut versteckt sind. Um eure Combo am Laufen zu halten, müsst ihr boosten und im weiteren Spielverlauf könnt ihr so wahnwitzige Combos erreichen. Ein durchaus spaßiger Rennmodus, der allerdings Ortskenntnis von euch verlangt. Diese wird euch aber nach einiger Zeit nicht mehr allzu schwer fallen, da Paradise City zwar sehr viel zu entdecken hat, aber dennoch nicht so groß ist wie heutige Open World Games. Wenn ich da beispielsweise an Ubisofts The Crew denke, ist die Karte von Burnout Paradise Remastered deutlich kleiner, dennoch haben die Entwickler einiges in das Spiel gepackt, um die Spieler bei Laune zu halten.

Vor allem in der remasterten Fassung hat Electronic Arts alles hineingepackt, was zusätzlich für das ursprüngliche Spiel veröffentlicht wurde. So habt ihr neben dem Grundspiel auch die Möglichkeit, mit dem Bike Pack auf Motorrädern durch die Stadt und in speziellen Rennen durch die Landschaft zu heizen. Neben weiteren Wagen wie Toy Cars wurde auch der Partymodus und die Erweiterung Big Surf Island mit hinzugefügt. Letzteres ist eine Insel vor den Toren von Paradise City, das das Spiel um einen Distrikt erweitert. Zusätzlich gibt es hier Buggys, mit denen man durch die Stadt fahren und waghalsige Sprünge machen kann. Der Partymodus hingegen besteht aus diversen Minispielen, die mit bis zu acht Spielern gespielt werden können. Hier treten die Kontrahenten nacheinander in kleinen Herausforderungen gegeneinander an und versuchen sich gegenseitig den Schneid abzukaufen. Wer Gefallen daran gefunden hat, der kann auch im Onlinemodus mit anderen Spielern durch die Stadt heizen. Hier gibt es je nach Spieleranzahl der momentanen Session verschiedene Freeburn- und Zeitchallenges, die man im Verbund abschließen kann. Diese bestehen aus einfacheren Aufgaben wie etwa, dass man sich nebeneinander aufreihen muss und einer springt über alle anderen Autos oder etwa, dass man als Gemeinschaftsaufgabe miteinander eine gewisse Anzahl an Metern driften muss oder Ähnliches. Da es über 250 Herausforderungen dieser Art gibt, habt ihr auch auf lange Sicht einiges zu tun.

Burnout-Paradise-Remastered-05Bei der remasterten Fassung hat man natürlich auch technisch dem Spiel etwas nachgeholfen, was dem arcadelastigen Titel sehr gut getan hat. Nicht nur, dass die Auflösung stark aufgebohrt wurde, läuft Burnout Paradise Remastered in 60 FPS, was dem Spielablauf sehr gut tut. So sehen die Crashes, dank des bereits damals großartigen Schadensmodells ziemlich spektakulär aus und macht sehr viel Laune. Was mich auch sehr überrascht hat, ist der Soundtrack, da man diesen unverändert ließ. Ich persönlich schalte zwar die Songs aus den alten Burnout Teilen und die Klassiksongs ab, aber fernab davon ist es einer der besten Soundtracks, den die Reihe hatte, da er sehr abwechslungsreich ist und auch heute noch eingängig ist.

 

Nachtrag zur Nintendo Switch Fassung:

Das hat uns tatsächlich auf der Switch noch gefehlt: ein echter Open World Racer mit riesigem Umfang! Okay, Burnout Paradise hat ja mittlerweile schon zwölf Jahre auf dem Buckel in seiner Ursprungsform, aber es ist das erste Stelldichein auf einer Nintendo Konsole seit dem Gamecube. In der Remastered Revision sind auch auf der Switch alle DLCs enthalten, die man auch in der PlayStation 4 und Xbox One hat. Der Umfang stimmt also und die Technik ebenso. Sowohl docked als auch im Handheldmodus können wir das Spiel in 60 Frames pro Sekunde bewundern, nennenswerte Slowdowns gibt es keine. Im Handheldmodus hat das Ganze seinen Preis, da es zum Teil doch schon etwas verwaschen wirkt, aber keineswegs unspielbar ist. Ansonsten ist man identisch zur PS4 und Xbox One Fassung und das sollte Spielspaß für Wochen garantieren. Was nicht so gefällt ist der verhältnismäßig hohe Preis, denn für die Switch Fassung darf man digital für knapp 40 Euro tief in die Tasche greifen. Wenn man bedenkt, dass die anderen Versionen nur knapp die Hälfte kosten, ist das einfach zu viel. Wer darüber hinwegsehen kann, bekommt ein schönes Gesamtpaket, mit dem es sich äußerst amüsant den Abend versüßen lässt.

 

Michael meint:

Michael

Wie bereits in der Einleitung erwähnt, hat es nicht allzu lang gedauert, bis ich mich im Paradies für Racingfans wieder heimisch gefühlt habe. Spielerisch war das Open World Rennspiel bereits damals ein ziemliches Spektakel, doch dank moderner Technik macht der Titel nochmal mehr her und ist noch eine Spur actionreicher. Dank der vollständig integrierten DLCs bietet das Spiel einen sehr großen Umfang und es gibt auch viel in der Stadt zu entdecken, so dass Spielspaß für einige Wochen garantiert ist. Habt ihr zusätzlich ein paar Freunde zur Hand, gibt es ebenfalls im Multiplayermodus viele Challenges gemeinsam zu erledigen, die einen längerfristig beschäftigen werden. Für mich ein klarer Kauftipp, da es ein Meilenstein des Racinggenres ist.

Positiv

  • technisch aufpoliert auf aktuelle Standards (4k 60FPS)
  • umfangreiche Karriere und Multiplayer
  • schnörkelloses Arcadegameplay mit offener Spielwelt

Negativ

  • kein HDR Support
Userwertung
10 1 Stimmen
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Forum
  • von RouWa:

    Ich hatte Burnout 3 zum US-Release gekauft und alle 178 Events in einer Sitzung am Stück durchgespielt. Am Ende hatte einen vom permanenten Gedrückthalten des R-Triggers einen blutigen und verkrampften Finger.

  • von SolidSega:

    Legends fand ich auch cool, leider kam dann irgendwann eine Crash-Kreuzung, die ich auf Teufel komm raus nur auf Silber geschafft habe. Aber vielleicht gehe ich das auch noch mal an... ...

  • von AtomicBomberman:

    Meine Tochter ist auch gerade danbei Paradies auf dem PC zu spielen. Mein Lieblingsteil war auf PS2. Welchen Teil kann ich gar nicht sagen. Aber da gab es einen Modus in dem man gegeneinander antreten konnte und Unfälle auf Kreuzungen produzieren musste. Gewinner war der mit dem größten Schaden...

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Burnout Paradise Remastered Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode regionfree
Auflösung / Hertz 4k
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2018-03-16
Vermarkter Electronic Arts
Wertung 8.8
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