MotoGP 21 im Test

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Im letzten Jahr überraschte MotoGP 20 mit einer äußerst simulationslastigen Darstellung der Königsklasse des Motorradsports. Auch in diesem Jahr möchten Milestone diese Position behaupten und mit Erscheinen der neuen Konsolengeneration noch eine Schippe drauflegen. Ob ihnen das gelungen ist, wollten wir herausfinden und haben uns in den Sattel der Xbox Series X Fassung begeben.

MotoGP21-14Eins vorweg: wer bereits im letzten Jahr mit MotoGP 20 seinen Spaß hatte, wird das auch in diesem Jahr haben. Allerdings sind diesmal die Änderungen mit der Lupe zu suchen. Auffällig ist jedoch, dass im Hauptmenü der Rotstift angesetzt wurde. Der klassische Modus mit den täglichen Herausforderungen ist ersatzlos gestrichen worden. Schade, denn hier konnte man im letzten Jahr in täglich wechselnden Rennen Punkte kassieren, um so historische Fahrer und Rennmaschinen freizuschalten. Diese sind allerdings weiterhin enthalten, sind aber nun im Einzelevent und in angepassten Meisterschaften bereits anwählbar.

Neulingen wird beim ersten Start des Spiels ein vollständiges Tutorial geboten, was löblich und durchaus anzuraten ist. Denn das Fahren mit einem Rennmotorrad fühlt sich bereits ganz anders an, als wenn man mit einem Ferrari über die Pisten heizt.  Allerdings spricht das nach wie vor für den Titel, jedoch müssen sich Neueinsteiger schon etwas mehr in die Materie einarbeiten. In früheren Teilen konnte man hier schneller einfach losheizen und die Konkurrenz hinter sich lassen. Jetzt müsst ihr nicht nur darauf achten, wie ihr in eine Kurve fährt, sondern wie stark ihr auf die Bremse steigt. In der rechten unteren Ecke wird dazu die aktuelle Reifentemperatur angezeigt. Bremst ihr zu heftig, werden die Reifen zu heiß und ihr macht sicherlich einen Abflug. Außerdem ist die Abnutzung dann deutlich höher, sodass ihr womöglich zwei Boxenstopps einlegen müsst und der Treibstoffverbrauch erhöht sich ebenfalls. Klar, ist das alles abschaltbar, macht aber den Reiz des Spiels aus.

MotoGP21-06Allerdings bietet MotoGP 21 ebenso einige Fahrhilfen, die den Einstieg erleichtern sollen. Beispielsweise könnt ihr euch die komplette Ideallinie anzeigen lassen oder auch nur die Angabe der idealen Bremspunkte. Genauso habt ihr die Möglichkeit, die KI automatisch vor jeder Kurve bremsen zu lassen und andere Komfortfunktionen wie Traktionskontrolle und Ähnliches. In puncto Realismus lassen sich ebenfalls die Reifenabnutzung und Schäden aktivieren. Neu ist dieses Mal auch, dass man bei einem Sturz nicht automatisiert wieder auf der Strecke steht, sondern erst aufstehen, zu seinem Bike rennen und dieses Satteln muss. Die Laufanimation des Fahrers wirkt hier zwar etwas hölzern, aber für Fans von realistischen Rennspielen ist es sicherlich ein interessantes Feature. Ebenso neu ist die Long Lap Penalty, zu der ihr verdonnert werden könnt, sobald ihr einen schwerwiegenden Regelverstoß begeht. Die Schwierigkeit der Konkurrenz lässt sich wie im letzten Jahr schon stufenlos über eine Prozentangabe einstellen.

Wie auch im letzten Jahr bildet die Managerkarriere das Herzstück des Spiels. Hier erstellt ihr euer virtuelles Alter Ego oder Fahrerin nach eigenem Gusto und ob ihr für ein bestehendes Team antreten oder gleich ein persönliches Rennteam aus dem Boden stampfen wollt. Egal wie ihr euch entscheidet, ihr werdet so oder so einen langen Weg vor euch haben, um schlussendlich in der langersehnten MotoGP Meisterschaft sich zum Wettkampf stellen und dort den Pokal hochhalten könnt. Mit dabei sind alle Statistiken, Teams und Fahrer der aktuellen Saison. Von der JuniorGP bis hin zur Königsklasse. So könnt ihr jederzeit euren Lieblingsfahrer wählen und mit diesem über den Straßenbelag heizen. Neben den Meisterschaftsrennen kümmert ihr euch um die Belange des kompletten Teams, stellt Mechaniker und PR-Berater ein, um euer Bike weiterzuentwickeln und bessere Verträge auszuhandeln. Um euer Motorrad zu verbessern, benötigt ihr die Fahrtests in den freien Trainings vor dem eigentlichen Qualifying der jeweiligen Rennen. Erledigt hier Aufgaben wie schnelle Runden und eine hohe Fahrgenauigkeit, um Punkte zu erlangen, die ihr später wieder investieren könnt in die Weiterentwicklung neuer Bauteile. Wer auf das ganze Drumherum wiederum keine Lust hat, der kann auch eine klassische Rennmeisterschaft im Hauptmenü starten. Hier hat man sogar die Wahl zwischen dem offiziellen, geplanten Rennkalender oder dem coronabedingt abgeänderten Saisonplan.

MotoGP21-07Dank der neuen, verbesserten Hardware kann man in diesem Jahr ohne Abstriche auf Konsole Rennaction in durchgehend 60 FPS genießen. Das konnten im letzten Jahr nur Besitzer einer PS4 Pro oder Xbox One X, was dem Spiel schon spürbar guttut. Den größten Vorteil bietet allerdings die verbaute SSD Festplatte, da bisher die Ladezeiten aus der Hölle waren und jetzt mittlerweile angenehm kurz sind. Leider hat man weiterhin mit etwas hölzernen Fahreranimationen mit ausdrucksloser Mimik in Nahaufnahmen zu kämpfen. Ebenso die KI, die man auf den Namen A.N.N.A. (Artificial Neural Network Agent) getauft hat, bleibt äußerst oft stur auf seiner Ideallinie und lässt den Spieler oft genug von seinem Boliden abheben. Doch auch die KI ist vor Fahrfehlern nicht gefeit. So sieht man des Öfteren, wie die Konkurrenz in Kurven ebenfalls einen Abflug macht, was sicherlich vom eingestellten Schwierigkeitsgrad entschieden wird. Wer genug von der Gegnerschaft hat und sich die Rennstrecken einprägen möchte, der kann im Zeitfahren entspannt seine Runden drehen und ein Gefühl für sein Bike entwickeln. Gesellige Spieler haben ebenso die Möglichkeit, in Mehrspielerrennen für bis zu 22 Fahrer im Onlinemodus zu bestreiten. Diese können wahlweise mit KI-Fahrern aufgefüllt werden und auch der alternative Spielmodus mit Rennleitung wird wieder angeboten. Ein lokales Splitscreen Rennen ist leider immer noch nicht möglich.

Michael meint:

Michael

Auch in diesem Jahr ist MotoGP 21 unangefochten an der Spitze der Motorradrennspiele, wobei sich leider in diesem Jahr spielerisch nicht viel getan hat. Sieht man von den Simulationsaspekten wie der Long Lap Penalty und dem manuellen Aufsitzen nach einem Sturz einmal ab, hat sich außer einer Performanceverbesserung und aktualisierten Statistiken nicht allzu viel getan. Einzig die hardwarebedingten schnelleren Ladezeiten, sind äußerst wohlwollend anzunehmen und die konstanten 50 FPS mit denen man über die Strecke heizen kann. Neulinge werden sich anfangs etwas schwertun, doch dank Tutorial und etwas Einarbeitung gut zurechtkommen. Besitzer des Vorgängers sollten sich aber überlegen, ob ihnen die wenigen Neuerungen ein Upgrade wert sind. Trotz der Detailverbesserungen bleibt MotoGP 21 der Klassenprimus in Sachen Motorradrennspiele und kann bedenkenlos weiterempfohlen werden.

Positiv

  • realistische Simulation des Motorradsports
  • umfangreiche Karriere und angepasste Meisterschaft
  • umfassendes Tutorial für Einsteiger

Negativ

  • steile Lernkurve nur Neueinsteiger
  • Neuerungen nur im Detail
  • Historischer Modus der Schere zum Opfer gefallen
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  • von Civilisation:

    Michael hat die Reifen qualmen lassen. MotoGP 21 Im letzten Jahr überraschte MotoGP 20 mit einer äußerst simulationslastigen Darstellung der Königsklasse des Motorradsports. Auch in diesem Jahr möchten Milestone diese Position behaupten und mit Erscheinen der neuen...

  • von Nognir:

    Hab jetzt schon meine ersten Runden gedreht mit dem Spiel und ich bin schlichtweg begeistert. Wenn man den Titel noch mit älteren MotoGP Titeln von Milestone vergleicht liegen da Welten dazwischen! Allerdings muss ich schon zugeben, dass es tatsächlich mittlerweile eine waschechte Simulation ist....

  • von Mistercinema:

    Keine Motorrad Freunde mehr hier im Forum? It´s Launch Time auf satten sechs Systemen!! ...

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MotoGP 21 Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 22
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2021-04-22 13:06:14
Vermarkter KochMedia
Wertung 8.1
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